Schülerinnen freuen sich über Notebooks zum Lernen auf Distanz
Ganz weit weg. So müssen sich viele Schülerinnen und Schüler gefühlt haben, wenn sie während der Corona-Zeit versucht haben Kontakt zu ihren Lehrerinnen und Lehrern zu halten. Oder wenn sie online Aufgaben und Material zur Verfügung gestellt bekamen. Was für die einen längst Alltag ist, stellt sich für andere als große Schwierigkeit dar: Die neueste Technik, der selbstverständliche Umgang mit modernen digitalen Kommunikationsmitteln und deren ständige Verfügbarkeit. Nach wie vor haben viele noch nicht die Möglichkeit auf PC, Laptop und Tablet zuzugreifen. Deshalb strahlt Elif* auch so, als ihr Schulsozialarbeiterin Rita Schaar ein Notebook überreicht. „Jetzt kann ich endlich richtig arbeiten.“, sagt sie, „Mit dem kleinen Bildschirm auf dem Handy war das Lernen für mich schwer.“ Auch Aliyah ist glücklich, aber immer noch ein wenig unsicher: „Und müssen wir den Computer am Ende zurückgeben?“ – „Der gehört jetzt für immer Ihnen.“, beruhigt die Schulsozialarbeiterin sie und lächelt.
Frau Friese (Sozialarbeiterin) bei der Übergabe von Laptops
Möglich macht dies das ´Hardware-Projekt` der Schulsozialarbeit am Berufskolleg Käthe-Kollwitz- Schule in Aachen, in Zusammenarbeit mit der Kollegin, die für die Jugendberufshilfe an der Schule ist. „Ziel unseres Projektes ist es, Lernen möglich zu machen.“, erklärt Schulsozialarbeiter Jörg Meisslinger, der sich schwerpunktmäßig für die Integration Neuzugewanderter einsetzt. Die Corona-Krise und das Lernen auf Distanz haben gezeigt, dass Bildung auch etwas mit den digitalen Möglichkeiten zu tun hat. Das betrifft sowohl die Eltern, die im Homeschooling ihre Kinder beim Lernen unterstützen, als auch die Schülerinnen und Schüler selbst, die sich nun in viel Eigenverantwortung die Aufgaben erarbeiten müssen. „Unser Berufskolleg hat glücklicherweise engagierte und technikbegeisterte Lehrerinnen und Lehrer, die so mache Schulstunde online unterrichten.“, so ein Vertreter der Käthe-Kollwitz-Schule. Wenn aber die Möglichkeiten fehlen, um am digitalen Lernen auf Distanz teilnehmen zu können, dann ist die Schule plötzlich ganz weit weg, obwohl sie Teil des Alltags der Schülerinnen und Schüler sein sollte. Die 12 Geräte, die bisher gesammelt wurden, stammen von Lehrerinnen und Lehrern aus dem Kollegium und von einer engagierten Versicherungsagentur. „Darüber freuen wir uns sehr.“, so Sozialarbeiterin Frau Friese, die auch Sinan und Helia ein Notebook überreichen kann. Um jedoch noch mehr Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, denen die Möglichkeit der digitalen Mediennutzung fehlt, werden nach wie vor Pcs, Notebooks und Tablets gesucht. Diese werden von einem kleinen Team aus Schulsozialarbeitern und Lehrern auf Netzwerkstand gebracht, damit sie an die Schüler verteilt werden können. Wer ein geeignetes Gerät abgeben möchte, der wendet sich gerne an das Sekretariat (0241/609450, info@kks-aachen.de) der Käthe-Kollwitz-Schule.
*Anmerkung: Die Namen der Schülerinnen und Schüler wurden zu ihrem Schutz verändert. Das Text und Bildmaterial darf für Online- und Printveröffentlichungen des Zeitungsverlags verwendet werden, sinngemäße Bearbeitungen zur besseren Veröffentlichung eingeschlossen.