Käthe-Kollwitz-Schule - Berufskolleg der StädteRegion Aachen
Spenden für Erdbebenopfer

Spenden für Erdbebenopfer

Spendenwoche für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien - Schülerinnen an der KKS engagieren sich für einen guten Zweck

Kuchenstand am ersten Tag der Spendenwoche
Kuchenstand
Bei der Auszählung am Ende der Spendenwoche
Auszaehlung der Spenden
Übergabe der Spenden an Barrierefrei Aachen
Uebergabe der Spenden

Nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und in der Türkei am 6. Februar 2023 haben viele Menschen mit türkischen und syrischen Wurzeln in Deutschland die niederschmetternden Nachrichten aus der Heimat mitverfolgt. Einige gerieten in Schockstarre. Andere wiederum wollten etwas tun, um den Menschen vor Ort zu helfen. Sieben außergewöhnliche Schülerinnen der KKS gehören zu denen, die hier in Aachen aktiv geworden sind, um zu helfen. Aber der Reihe nach…

In der Woche, in der das Erdbeben passierte, war eine bedrückende Atmosphäre bei den Schülerinnen Zeynep, Aylin, Sevval, Nesibe, Irem, Fatemeh und Gül. Die sieben angehenden Fachabiturientinnen besuchen die Zweijährige Berufsfachschule (ZBF222). Fast alle haben Angehörige in der Türkei. Nach dem Erdbeben gehen sie mit gemischten Gefühlen zur Schule. Die tragischen Nachrichten aus der Heimat belasten sie. „Wir saßen in der Aula“, berichtet Sevval, “und fühlten uns sehr schlecht. Wir wussten, dass wir etwas machen wollten, um den Menschen vor Ort zu helfen und sammelten untereinander Ideen.” Die Schülerinnen schildern ihre Gefühle unmittelbar nach dem Erdbeben. Gül berichtet, dass sie sich “hilflos und nutzlos” fühlte, weil sie hier in Aachen tatenlos zusehen musste. Nesibe wiederum erzählt, dass sie im Unterricht saß und Schuldgefühle hatte, weil sie hier im kalten Winter im Warmen saß, während die Erdbebenopfer froren; selbst das Essen und Trinken fielen ihr schwer. Aber was sollten sie von Aachen aus tun?

Die Schülerinnen suchten den Lehrer ihres Vertrauens auf, Emin Yilanci, der selbst türkischer Abstammung ist. Sie berichteten ihm, dass sie Kuchen backen wollten, um sie in der Schule zu verkaufen. Den Erlös wollten sie den Menschen vor Ort zukommen lassen. Emin Yllanci berichtet rückblickend: „Die Mädchen kamen auf mich zu mit der Idee, Kuchen zu verkaufen. Ich sah in ihren Augen die Entschlossenheit und wollte sie logistisch und organisatorisch unterstützen. Auch ich wollte mehr tun, als `nur` zu spenden. Deshalb trafen die Schülerinnen bei mir auf einen wunden Punkt“, erzählt der Lehrer. Nachdem die Schulleiterin ihr Einverständnis gab, trafen sich die sieben Schülerinnen mit Herrn Yllanci mehrere Male, um das Vorgehen zu besprechen – alles nach dem regulären Unterricht und zwischen Klausurstress und Praktikumsvorbereitung! Aber für einen guten Zweck setzte man alle Ressourcen in Kraft.

Nachdem die organisatorischen Vorbereitungen vollendet waren, begann die Spendenwoche für die Erdbebenopfer in Syrien und in der Türkei an der KKS. Von Montag bis Freitag verkauften die Schülerinnen Süßes und Herzhaftes in der ersten großen Pause. Nach anfänglicher Zurückhaltung war der Andrang seitens Schülerschaft und Lehrerschaft sehr hoch. Alle zubereiteten Speisen wurden verkauft – jeden Tag! Die Schülerinnen berichten von sehr viel Zustimmung und Lob von Mitschülern und Lehrkräften. Das zeigte sich vor allem beim Kauf der kulinarischen Köstlichkeiten und den Spenden. Die Einnahmen wurden in einer Kasse gesammelt. Zusätzlich gab es eine Spendenbox, die am Ende der Spendenwoche sehr viel wog. Es wurde akribisch dokumentiert. Nach jedem Verkaufstag kamen alle Schülerinnen zusammen, zählten die Einnahmen und schrieben diese auf.  Am Freitag, dem letzten Tag der Spendenwoche, kamen die jungen Frauen zwischen 17 und 19 Jahren das letzte Mal zusammen, um die Einnahmen zu dokumentieren. Die Aktion war ein voller Erfolg – es wurden insgesamt 738 Euro eingenommen! Die Stimmung nach der Spendenwoche beschreiben die jungen Frauen mit „besser als vorher: Wir haben das Gefühl, etwas erreicht zu haben, obwohl wir so weit weg sind.“

Wer sollte die Einnahmen erhalten? Welche lokalen Ansprechpartner gab es in Aachen, die direkt vor Ort in Syrien und in der Türkei unterstützen können? Nach kurzer Recherche wurden sie auf den Verein „Barrierefrei Aachen“ aufmerksam, die einen LKW voller Rollstühle und Gehhilfen organisierten und in die Erdbebenregion lieferten. Die Lokalzeit Aachen berichtete von dieser besonderen Hilfsaktion. Nach einer Kontaktaufnahme mit dem Verein gab es an der KKS ein sehr herzliches und emotionales Treffen zwischen den Verantwortlichen von Barrierefrei Aachen und den Schülerinnen. Aynur Kazak und Benan Yontar freuten sich sehr über das Engagement der jungen Damen und waren stolz, die Einnahmen aus der Spendenwoche an die Bedürftigen vor Ort zu übergeben. „Wir bereiten gerade den zweiten LKW vor mit Rollstühlen und Gehhilfen.  Die Menschen brauchen vor Ort mehr denn je Unterstützung“, berichtet Aynur Kazak. Ihre Partnerin Benan Yontar wiederum betont den traurigen Umstand, dass die aus den Trümmern lebendig Geborgenen im Nachgang die niederschmetternde Nachricht erhalten, dass ihre Beine amputiert werden müssten. „Deshalb ist unser Hilfsangebot besonders wichtig, weil die Zahl der Gehbehinderten Tag für Tag mehr wird.“

Die Schülerinnen sind nach dieser besonderen Aktion motiviert, weiterhin zu helfen. Die beiden verantwortlichen Damen von Barrierefrei Aachen berichten während der Übergabe der Spendeneinahmen von anstehenden Aktionen, bei denen sie Unterstützung benötigen. Eine wunderbare weitere Zusammenarbeit zwischen den Schülerinnen der KKS und Barrierefrei Aachen bahnt sich an Emin Yllanci, der den Kontakt zu dem Verein herstellte, resümmiert wertschätzend: „Es ist unglaublich erfüllend zu sehen, wie junge Menschen für einen guten Zweck ihre Zeit und Kraft investieren, um Bedürftigen zu helfen. Und das alles, während der aktuelle Schulbetrieb weitergeht. Respekt und Hochachtung an meine Schülerinnen!“

Wir bedanken uns herzlich bei Zeynep Özgün, Aylin Tolip, Sevval Sanli, Nesibe Dogan, Irem Öztürk, Fatemeh Akindele und Gül Geçit von der ZBF222 für ihr ehrenamtliches Engagement!

Text: Emin Yilanci


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